20.000 mobile Beschäftigte in Niedersachsen für gute Arbeitsbedingungen unterstützt: Beratungsstellen für mobile Beschäftigte feiern 10-jähriges Jubiläum

Das niedersächsische Team der mobilen Beschäftigten von Arbeit und Leben Niedersachsen zusammen mit Anja Piel, Mitglied des DGB-Bundesvorstandes.
Der niedersächsische Arbeits- und Sozialminister Dr. Andreas Philippi und Maximilian Schmidt, Geschäftsführer von Arbeit und Leben Niedersachsen.

In Niedersachsen können sich mobile Beschäftigte wie Saisonarbeitskräfte, Wanderarbeitende oder aus einem anderen EU-Staat entsandte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gezielt über ihre Rechte informieren – und das seit mittlerweile über zehn Jahre. Ende 2013 haben die ersten beiden „Beratungsstellen für mobile Beschäftigte“ in Oldenburg und Hannover ihre Tätigkeit aufgenommen. Mittlerweile gibt es weitere Beratungsstellen in Braunschweig, Lüneburg und Osnabrück. Mit der Gründung der Beratungsstellen reagierte die Landesregierung auf untragbare Arbeits- und Lebensbedingungen für mobile Beschäftigte in der Fleisch- und Zerlegeindustrie.

Die Beratung und Betreuung der mobilen Beschäftigten hat von Beginn an Arbeit und Leben Niedersachsen, die Bildungs- und Beratungseinrichtung der Gewerkschaften, im Auftrag des Ministeriums für Soziales, Arbeit, Gesundheit und Gleichstellung übernommen. Bis zum Stichtag 30.06.2023 konnten insgesamt mehr als 20.000 mobile Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer beraten werden. Bei der heutigen Jubiläumsveranstaltung „10 Jahre Beratungsstellen für mobile Beschäftigte in Niedersachsen“ sagte Arbeitsminister Dr. Andreas Philippi:

„Vor 10 Jahren hat die Landesregierung die Entscheidung getroffen, den menschenunwürdigen Bedingungen in der niedersächsischen Schlacht- und Zerlegeindustrie etwas entgegenzusetzen. Überlange Arbeitszeiten, schlechte Bezahlung und Unterschreiten des Mindestlohns, das Verweigern von Urlaub oder von Arbeitsfreistellung im Krankheitsfall, von Sozialversicherungen oder unzureichende Schutzkleidung – all das war und ist inakzeptabel. Mit den Beratungsstellen hat Niedersachsen ein wirksames Instrument entwickelt, um die Lage für mobile Beschäftigte in unserem Land nachhaltig zu verbessern. Für das Engagement der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Beratungsstellen bedanke ich mich sehr herzlich!

Der Einsatz für die Rechte der mobilen Beschäftigten ist ein unschätzbarer Beitrag zu guter Arbeit in Niedersachsen. Dieses Modell hat auch Strahlkraft über die Landesgrenzen hinaus entwickelt, da sich viele andere Länder an unseren Beratungsstellen als Wegebereiter orientiert haben. Auch aus diesem Grund gilt mein weiterer Dank dem Team von Arbeit und Leben, das über die letzten zehn Jahre die Beratungsstellen mit Herzblut und Know-how betrieben hat. Ich bin sehr froh, dass es in dieser Form mindestens bis Ende des Jahres 2026 weitergehen wird.“

Die Beratungsstellen wurden von Beginn an weitgehend vom Land Niedersachsen gefördert. Zurzeit beträgt die Förderung, die gerade von den NBank für den Zeitraum 2024-2026 bewilligt wurde, rund 80 Prozent der Gesamtausgaben, jährlich zirka 900.000 Euro. Die verbleibende Finanzierung wird kommunal und von Arbeit und Leben selbst übernommen.

„Wenn Arbeit überall fair laufen würde, bräuchten wir keine Beratungsstellen. Das Gegenteil ist allerdings der Fall – allein im letzten Jahr haben wir über 3.400 Menschen beraten und dabei auch über 200 Arbeitsgerichtsverfahren begleitet, bei denen Arbeitskräfte aus ganz Europa hier vor Gericht für ihren Lohn oder gegen rechtswidrige Kündigungen vorgehen mussten. Deshalb wird es unsere Beratungsstellen auch künftig geben müssen: Gute Arbeitsbedingungen für alle, überall – das ist und bleibt unser Auftrag, gerade als gewerkschaftliche Bildungseinrichtung. Wir sind dabei sehr dankbar für die großartige Unterstützung durch die Niedersächsische Landesregierung und insbesondere des Niedersächsischen Arbeitsministeriums!“,

sagt Maximilian Schmidt, Geschäftsführer von Arbeit und Leben Niedersachsen.

An den fünf Standorten der Beratungsstellen stehen jeweils zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter für die Beratungen zur Verfügung, die muttersprachlich über eine osteuropäische Sprachkompetenz verfügen. Sie sprechen - in unterschiedlichen Kombinationen - Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch, Ungarisch, Slowenisch, Serbisch, Kroatisch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Die Beraterinnen und Berater arbeiten eng mit dem Zoll und der Polizei zusammen, aber auch mit gesellschaftlichen Organisationen Institutionen wie Gewerkschaften, Kirchen und kommunalen Diensten. In den Beratungen, die sowohl über persönliche Gespräche als auch per Telefon oder soziale Medien erfolgen, geht es häufig um zu geringes Entgelt und schlechte Wohnverhältnisse. 

An den fünf Standorten der Beratungsstellen stehen jeweils zwei Mitarbeiterinnen oder Mitarbeiter für die Beratungen zur Verfügung, die muttersprachlich über eine osteuropäische Sprachkompetenz verfügen. Sie sprechen - in unterschiedlichen Kombinationen - Rumänisch, Bulgarisch, Polnisch, Ungarisch, Slowenisch, Serbisch, Kroatisch, Russisch, Englisch, Französisch, Spanisch und Portugiesisch. Die Beraterinnen und Berater arbeiten eng mit dem Zoll und der Polizei zusammen, aber auch mit gesellschaftlichen Organisationen Institutionen wie Gewerkschaften, Kirchen und kommunalen Diensten. In den Beratungen, die sowohl über persönliche Gespräche als auch per Telefon oder soziale Medien erfolgen, geht es häufig um zu geringes Entgelt und schlechte Wohnverhältnisse.

 

 

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